Meine Lebenswege
entsprechen der Aussage von Franz Kafka:
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Mein Lebensweg begann, als ich 1947 geboren wurde.
Schon in der Kindheit war meine Welt geprägt von einer prächtigen Farbenvielfalt, da mein Vater Kunstmaler war. So wuchs mit meinem Wachstum nicht nur die Liebe zur Malerei. Farbe und Bilder erweckten in mir die „Kunst der Neugier“, regten mich intensiv an, hinter die Erscheinungen von Formen und Farben zu schauen.
Anfangs nicht sehr begeistert betrat ich den Weg der Lehre zur Kirchenmalerin, mit dem Schwerpunkt auf Restaurierung alter Gemälde. Mein Vater, der zum „Brotverdienst“ auch Kirchen restaurierte, überzeugte mich zu diesem Schritt, um Farbe und Form als ein Ausdruck von geistigen Zusammenhängen in der Welt der „alten Meister“ zu erspüren.
So gut ausgerüstet mit Farberfahrungen und Geduld zum Detail war das Studium in Braunschweig zur Kunsterzieherin ein leichter Weg. Ich schloss es 1974 ab, betrat aber nicht die Welt der „Kunst-Erziehung“. Ein Begriff, der schon damals für mich in sich widersprüchlich war.
Mein „Freigeist“ suchte sich frei-berufliche Wege, die der eigenen, anfangs meist nächtlich ausgeführten Malerei die materielle Lebensgrundlage ermöglichten:
Von 1975 bis 1990 tauchte ich erst in Kronberg/Taunus und dann in Frankfurt am Main in meinem Atelier in die Restaurierungen alter Gemälde ein, erfuhr mit jedem der Gemälde mehr über das Geheimnis „Farbe“. Restaurierung Restaurierungsbedürftige antike Bilderrahmen fanden auch ihren Weg in meine geduldigen Kreativ-Hände.
1990 erweiterte sich meine Lebens-Landkarte und öffnete mir mit der Heirat des Buchverlegers und Buchautors Bruno Martin einen weiten, farbenfrohen innerlichen und äusserlichen Weg in die Lüneburger Heide.
Seitdem ist mein Atelier der Ausgangspunkt für meinen Lebensweg-Mittelpunkt: das Malen. Von diesem inneren und äusseren Zentrum aus führten mich viele Wege in die Welten indigener Ethnien – Brasilien, Chile, Kirgistan, Kolumbien, Nepal, Nigeria, Peru, Sibirien. Die Erfahrungen in Gemeinschaften, die noch in alltäglicher Verbundenheit mit „dem Geist der Natur“ leben und dem Wissen um Bewusstseinsveränderung haben meine künstlerische Arbeit grundlegend beeinflusst. Immer „weiter“ und vielfältiger wurde durch diese Wege meine Sicht der „Welt“ als ein schillerndes, vielfältiges, sich ständig wandelndes Multiversum. Dieses „Multiversum“ finden in meinen Gemälden einen Ausdruck.
Seit 1994 kann ich meine Bilder in Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen in Deutschland, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Rumänien, USA für wahrnehmungsoffene Menschen erfahrbar machen.
Seit 1993 vermittele ich im Zusammenhang mit dem Forschungsfeld „Wahrnehmung“ die von der Anthropologin Dr. Felicitas Goodman erforschten rituellen Körperhaltungen, die über Rhythmus und Körperhaltung in einen Zustand von Erkenntnis, dem Zustand einer Wachtrance führen. www.ekstatische-trance.de
2004 und 2005 konnte ich als Gastprofessorin für “Rituale der Wahrnehmung” an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig junge Menschen inspirieren, mit willentlich „verändertem Blick“ nicht nur „Kunst“, sondern auch „Leben“ wahrzunehmen.
Meine Lebenswege sind gekennzeichnet dadurch, immer wieder gewohnte Sichtweisen und Eindrücke zu hinterfragen und die Betrachterin, den Betrachter eines Kunstwerks zu einem veränderten Blick auf die Vielfalt der Möglichkeit von Wahrnehmung anzuregen.
Über meine Erfahrungen und Erkenntnisse in den vielfarbigen Welten des Bewusstseins habe ich 11 Bücher geschrieben und zahlreiche Artikel veröffentlicht.
Das Zitat von Paul Cézanne trifft auf meinen künstlerischen Lebensweg zu:
„Bisweilen stelle ich mir die Farben als lebendige Gedanken vor,
Wesen reiner Vernunft, mit denen ich mich auseinandersetzen kann.“
Paul Cézanne